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Diskurs und Macht

Einführung in die herrschaftskritische Erzähltheorie

Erschienen am 16.05.2022
26,90 €
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783825258306
Sprache: Deutsch
Umfang: 314
Format (T/L/B): 2.0 x 18.0 x 12.0 cm

Beschreibung

Das Buch bietet eine Einführung in die Diskursforschung und es geht um die Machtfrage „Wer erzählt wen?“ Es wird eine kritische Übersicht über die wichtigsten Theorien der Diskursforschung gegeben: Foucault, Bourdieu, Fairclough. Darüber hinaus wird die Diskursforschung in der Textsoziologie als Weiterentwicklung der Strukturalen Semiotik nach Greimas angewandt. Schließlich wird die Diskursforschung erweitert und es werden diskursive Machtansprüche im Zusammenhang mit bekannten wissenschaftlichen Debatten, wie dem "Positivismusstreit" oder der Habermas-Luhmann-Debatte, beschrieben.

Autorenportrait

Prof. Dr. Peter V. Zima war bis zu seiner Emeritierung 2012 Professor für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft am Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft bzw. Institut für Kultur-, Literatur- und Musikwissenschaft der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt.

Inhalt

Vorwort 9 Einleitung: Sprache und Macht 13 1. Problemaufriss: Vom Wort zur Erzählstruktur 13 2. Aufbau des Buches: Von der Theorie zur Praxis, vom Allgemeinem zum Besonderen 15 3. Diskurs und Macht in der Wissenschaft 20 Erster Teil: Theorie I. Wie man gedacht wird: Von Michel Foucault zu Louis Althusser und Michel Pêcheux 25 1. Von Gaston Bachelard und Georges Canguilhem zu Michel Foucault: Die Macht der Denk- und Sprachsysteme 28 2. Episteme: Das historische Nacheinander der Denksysteme und die Unterwerfung der Subjekte unter partikulare Sprachstrukturen 33 3. Diskurs als Ensemble von Aussagen und Subjektivierung 39 4. Die Unterwerfung der Subjekte durch Ideologie und Diskurs: Althusser, Pêcheux und der Interdiskurs 44 5. Sprachlicher Determinismus und Freiheit des Subjekts: Sartre vs. Foucault 53 6. Sprache und Freiheit heute: Die Ökonomie und die „Weltsprache“, die Naturwissenschaften und die Technik 58 II. Machtausübung und Ermächtigung durch Sprache: Pierre Bourdieus „autorisierte Sprache“ und Jan Blomaerts „voice“ 63 1. Boudieus soziales Feld als Machtfeld: Feld und Habitus 66 2. Machtgefälle – Sprachgefälle: Wirtschaftliches, soziales, kulturelles und symbolisches Kapital 72 3. Aspekte des linguistischen Kapitals 78 4. Die „autorisierte Sprache“ als institutionalisierter Diskurs 83 5. Jan Blomaerts „voice“: Wer wird gehört? 92 III. „Critical Discourse Analysis“: Norman Faircloughs linguistische Perspektive 97 1. Der Diskursbegriff bei Norman Fairclough und Isabella Fairclough 100 2. Diskurs aus soziolinguistischer Sicht: Text, Gattung, Stil, Argument 106 3. Ausrichtung auf lexikalische Einheiten, Metaphern, Satzeinheiten 115 4. Arten der Machtausübung im Diskurs: Ideologie, Naturalisierung, Hegemonie 120 5. „Language and Power“: Praxis 126 IV. Von der Strukturalen Semiotik zur Textsoziologie: Diskurs und Macht 131 1. Von der interphrastischen zur transphrastischen Diskurstheorie 136 2. Strukturale Semiotik I: Tiefenstruktur und Isotopie 141 3. Strukturale Semiotik II: Aktanten, Modalitäten und narrative Programme 148 4. Strukturale Semiotik III: Drei Modellanalysen 153 5. Textsoziologie als Diskurskritik: Relevanz, Macht und Subjektivität 160 6. Soziolinguistische Situation und Intertextualität: Soziolekte und Diskurse 166 7. Ideologie als Wertsystem, dualistische Struktur und identifizierender Monolog 171 Zweiter Teil: Praxis V. Wer erzählt wen? Ideologie, Stigma und narrative Vereinnahmung des Subjekts bei Luigi Pirandello und Erving Goffman 177 1. Luigi Pirandellos Roman „Einer, keiner, hunderttausend“: Sprachliche Situation, Subjektivität und Stigmatisierung 180 2. Erving Goffmans „Stigma“ als Erzählung 186 3. Narrative Vereinnahmung durch die Institution: Goffmans „Asyle“ 191 4. Subjektivität: Autonomie und Unterwerfung im Dialog 196 VI. Die Vereinnahmung des Subjekts durch die Diskurse der Justiz: Von Albert Camus „Der Fremde“ zu Artur Londons „Ich gestehe“ 201 1. Der Prozess in Camus Roman „Der Fremde“: Ein dualistischer Diskurs gegen die Werte-Indifferenz 204 2. Hegelianismus und Marxismus: Ein Intermezzo 213 3. Artur Londons Autobiografie „Ich gestehe“ 218 4. Wie ging es weiter? 224 VII. Diskurse der Präsidenten Barack Obama, Donald Trump und Joe Biden: Modalitäten, Helfer und Aktantenmodelle 231 1. Modalitäten und Aktantenkonstruktion: Barack Obamas „Inaugural Address“ am 20. Januar 2009 235 2. Helfer, Widersacher und ein polarisiertes Aktantenmodell: „Donald Trump’s Speech ‚Save America‘“ (6. Januar, Rally Transcript) 241 3. Rekonstruktion des offiziellen Aktantenmodells: „Joe Biden’s Speech Condemning Capitol Protest“ (6. Januar 2021, Transcript) 250 4. Wladimir Putins Antwort auf amerikanische Anschuldigungen im Fall „Nawalny“: Umerzählung 255 VIII. Der Machtfaktor in sozialwissenschaftlichen Diskussionen. Wer erzählt wen? 259 1. Soziolekte in der Hochschulwissenschaft: „Sprich unsere Sprache!“ 263 2. Der „Positivismusstreit“ als Konflikt der Diskurse 267 3. Die Habermas-Luhmann-Debatte: Demokratisierung vs. Systemdifferenzierung 273 4. Dialogizität als Rekonstruktion von Alterität: Die Sprache des Anderen lernen 279 Ausblick: Macht – Diskurs – Angst 291 Bibliografie 297 Personenregister 309