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Bilder als Botschaft

Bildstrukturen deutscher Illustrierter 1905 - 1945 im Spannungsfeld von Politik, Wirtschaft und Publikum

Erschienen am 15.07.2019
44,00 €
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783869624143
Sprache: Deutsch
Umfang: 552
Format (T/L/B): 24.0 x 17.0 cm

Beschreibung

Deutsche Illustrierte veröffentlichten schon in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts eine nahezu unendliche Fülle von Bildern. Mehr als 30.000 davon aus drei der am weitesten verbreiteten Zeitschriften (Berliner Illustrirte Zeitung, Die Woche, Illustrierter Beobachter) wurden systematisch untersucht, um zentrale inhaltliche und formale Strukturen zu ermitteln. Politisches war darin immer wichtig – wichtiger als heute. Die entscheidenden Veränderungen vollzogen sich aber zwischen kulturell-bildenden und unterhaltenden Elementen: Der Trend zu mehr Unterhaltung über die Jahrzehnte ist unübersehbar – und wurde im NS-Staat gezielt und nach Kräften gefördert. Die aufwendige Bildinhaltsanalyse wird ergänzt durch umfangreiche Kapitel zur Vielfalt der Berichtsanlässe, der Geschichte der untersuchten Illustrierten, Informationen über die wichtigsten der darin vertretenen Illustratoren und Fotografen sowie durch Überblicke über die pressepolitischen Zusammenhänge.

Autorenportrait

Konrad Dussel, Jg. 1957, ist Professor für Neuere Geschichte an der Universität Mannheim.

Inhalt

Vorwort 5 Verzeichnis der Grafiken 13 Verzeichnis der Tabellen 15 1. Der Buchtitel und seine Bedeutung. Einführende Erläuterungen 17 1.1 Warum Bilder, warum Illustrierte? 18 1.2 Von der Visualisierung der Politik zu der Visualisierung des Politischen und seiner Kontextualisierung 21 1.3 Strukturanalyse statt themenorientierter Einzelbildinterpretation 23 1.4 Untersuchungszeitraum und untersuchte Illustrierte 27 1.5 Methodischer Zugriff 29 2. Die Illustrierten und ihre Kontexte 35 2.1 Illustrierte in Deutschland bis 1945. Titel- und Auflagenentwicklung 37 2.2 Bildpolitische Rahmenbedingungen 54 Liberale Bildkontrolle im Kaiserreich bis 1914 55 Beschränkungen der Bildproduktion und Bildzensur im Ersten Weltkrieg 57 Neue Freiheit in der Weimarer Republik 60 Bildjournalismus im nationalsozialistischen Presselenkungssystem der Vorkriegszeit 62 Bildproduktion im Zweiten Weltkrieg 66 2.3 Die Berliner Illustrirte Zeitung – meistverkaufte Illustrierte Deutschlands 70 Geschichte und Gestalt der Berliner Illustrirten Zeitung 80 Die ›Arisierung‹ des Verlags 1934 und seine Rückgabe nach dem Zweiten Weltkrieg 87 Die Auslandsausgabe der Berliner Illustrirten im Zweiten Weltkrieg 90 Die Chefredakteure der Berliner Illustrirten 94 Und die Redaktion? 99 2.4 Die Woche des Scherl-Verlags 102 Von August Scherl zu Alfred Hugenberg 104 Die Chefredakteure der Woche 106 Zum inhaltlichen Profil der Woche 108 2.5 Der Illustrierte Beobachter der Nationalsozialisten 113 Die Chefredakteure des Illustrierten Beobachters 117 Zum inhaltlichen Profil der Partei-Illustrierten 119 3. Die Bilder und ihre Anordnung 122 3.1 Die Form und der Aufbau der Hefte 124 3.2 Die Titelseiten und ihre Bilder 136 Immer nur Fotos? 137 Attraktive Frauen als Blickfang? 140 Die Titelseite als Vorschau 142 3.3 Die Seitengestaltung 144 Das Layout der Berliner Illustrirten Zeitung 144 Das Layout der Woche und seine Veränderungen 150 Das Layout des Illustrierten Beobachters 155 Allgemeine Bildpräsentationsformen 157 3.4 Bildkontexte 160 Bildverwendungen 160 Bild-Text-Relationen 164 Bildzusammenhänge 166 Bildreportagen im NS-Staat 176 4. Die Bilder und ihre Produzenten 181 4.1 Authentische Fotos, künstlerische Zeichnungen? Die Grundtechniken der Illustrierten-Bilder 182 Der Siegeszug der Momentfotografie 184 Von der Retusche zur Bildfälschung. Das Problembewusstsein der Illustrierten 187 Aprilscherze. Die heiteren Grenzen fotografischer und nicht fotografischer Bild-Wahrheit 188 Die quantitative Verteilung fotografischer und nicht fotografischer Abbildungen 191 Künstler und Fotografen. Die Entwicklung der Urheberangaben 196 4.2 Vom harmlosen Witz bis zum kämpferischen Kriegsbericht. Der vielseitige Einsatz der Pressezeichnung 199 Gezeichnetes als Markenzeichen der Berliner Illustrirten 200 Die Neuorientierung der Woche 223 Von Mjölnir über Albert Reich zu Emmerich Huber. Die Zeichner im Dienst des Illustrierten Beobachters 230 4.3 Die wichtigsten Foto-Lieferanten der Illustrierten 241 Ein Hauch von Internationalität vor dem Ersten Weltkrieg, zumindest bei der Woche 242 Die ›Erfindung‹ der Fotoreportage.Fotografen als neues Markenzeichen der Berliner Illustrirten 248 Nicht nur Heinrich Hoffmann. Die Foto-Lieferanten des NS-Staats 258 5. Die Bilder und ihre Inhalte I. Die Visualisierung des Politischen 270 5.1 Politik, Bildung und Unterhaltung als Dimensionen des gesamten Bildraums 270 5.2 Erste Annäherung. Politische Bilder in Illustrierten des Jahres 1905 272 5.3 Das Gesamtangebot an Bildern und der Anteil politischer Inhalte. Ein Überblick 276 5.4 Was genau ist ein politisches Bild? 279 5.5 Politische Akteure, politische Kontexte 284 Aktive Politiker und ihre Kontexte 285 Politische Kontexte und ihre Akteure 303 Das Politische als Assoziation 309 Politische Bilder ohne Akteure 313 5.6 Das Bild des Staatsoberhauptes 315 Wilhelm II. 315 Friedrich Ebert 323 Paul von Hindenburg 326 Adolf Hitler 333 5.7 Das direkte Umfeld politischer Bilder. Karikaturen, Soziales, Militär und Krieg als Bildinhalte 345 Karikaturen 345 Soziales 349 Militär und Krieg 355 5.8 Die Bilder und ihre politischen Kon-Texte 370 Textqualitäten 371 Information und Beeinflussung durch Bild- und Artikeltexte 372 Zentrale Themen der politischen Wertung 375 6. Die Bilder und ihre Inhalte II. Der Spagat zwischen kultureller Bildung und Unterhaltung 381 6.1 Bildung und Kultur 383 Kunst und Kultur 384 Theater 389 Landschafts- und Stadtansichten 392 Technik, Wirtschaft, Wissenschaft 395 6.2 Unterhaltung 398 Humor und Witz 401 Sport 405 Film 408 ›Buntes‹ und anderes Unterhaltsame 411 Verbrechen, Unglücke und Unfälle 415 6.3 Das Privatleben von Prominenten 419 6.4 Unpolitische Bilder mit politischen Kon-Texten 422 6.5 Bilder mit und ohne Menschen, von Männern und Frauen 428 Bilder mit und ohne Menschen 429 Bilder von Männern – Bilder von Frauen 431 11 6.6 Das Nahe und das Ferne. Was von der Welt bebildert wurde 437 Die unterschiedliche Bedeutung der Erdteile und einzelner Länder 439 Der neue Fixpunkt – die USA 440 Erbfeind Frankreich? 444 Vom Nebenschauplatz ins Rampenlicht – Italien 446 Der Reiz des Exotischen? Afrika und Asien 448 Deutsche im Ausland – Ausländer im Reich 450 7. Die Bilder und die Vielfalt der Berichtsanlässe 452 7.1 Was bedeutet Vielfalt? 452 7.2 Vielfalt auf der Mikroebene historischer Bildberichterstattung 457 7.3 Vielfalt von Berichtsanlässen auf der Beitragsebene 458 Berichtsanlässe bis 1926 462 Berichtsanlässe ab 1927 469 7.4 Visuelle Vielfalt auf der Bildebene 479 8. Politik in Bildern, Politik mit Bildern. Zusammenfassende Überlegungen 487 8.1 Bildstrukturen als Forschungsschwerpunkt 488 8.2 Illustrierte als Produkte der Aushandlung 491 8.3 Politik in Bildern 493 8.4 Bildinhalte jenseits der Politik 498 8.5 Die Illustrierten in der Medienkonkurrenz 502 8.6 Illustrierte als zentrales Element der neuen Massenkultur 504 8.7 Politik mit Bildern 505 8.8 Lesernutzen und Propagandawirkung 510 8.9 Perspektiven 513 9. Anhang 516 9.1 Die Materialgrundlage 516 9.2 Die Auswertungsmethode 519 9.3 Reliabilitätstests 521 9.4 Intracoder-Reliabilitätstest 522 9.5 Bildnachweis 529 9.6 Literaturverzeichnis 529