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Der Adelbert-von-Chamisso-Preis zwischen Inklusion und Exklusion

Mehrsprachigkeit und Interkulturalität in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur

Erscheint am 14.10.2024, 1. Auflage
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783772087752
Sprache: Deutsch
Umfang: 290

Beschreibung

Das Buch untersucht den Literaturpreis Adelbert-von-Chamisso (1985-2017), eine der einflussreichsten sowie kontroversesten Auszeichnungen der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur, deren kulturpolitische Tragweite weit über den Literaturbereich hinausreicht. Anhand einer innovativen Analyse origineller Archivunterlagen und literarischer Werke beleuchtet diese interdisziplinäre Arbeit die Reaktionsmechanismen des deutschen Kulturraums auf die Herausforderungen der soziokulturellen Transformationen durch Migration und Globalisierung.

Autorenportrait

Dr. Beatrice Occhini ist Post-Doc-Forscherin an der Universität Salerno.

Inhalt

Einleitung I Die Geburt der Ausländerliteratur im deutschen literarischen Feld der 80er Jahre (1955-1985) 1.1 Hintergrund und frühe literarische Produktion 1.2 Projekte für die Förderung ,ausländischer' Autor:innen 1.3 Die ersten literaturwissenschaftlichen Kodifizierungen und ihre Kategorien: Betroffenheit, Gastarbeiterliteratur, Ausländerliteratur 1.4 Die ambivalente Verortung der Literatur zwischen "Politisierung" und "Sensibilisierung" II Der Adelbert-von-Chamisso-Preis und die Entstehung der Chamisso-Literatur 2.1 Struktur und Entwicklungsparabel 2.2 Vom "beziehungslosen Nebeneinander" zum "multikulturellen Miteinander": Die Robert-Bosch-Stiftung und die hybride Zielsetzung des Projekts 2.3 Literarische Inszenierung und gesellschaftliche Verantwortung: Die Konsekrationsmechanismen des Chamisso-Preises 2.4 Der Preispatron und seine Aneignung: Adelbert von Chamisso und seine ,Schatten' 2.5 Chamisso-Autor:innen werden, Chamisso-Literatur schaffen: Die Paradoxen der ,neuen' Literatur III Die Chamisso-Literatur: Entwicklung und Rezeption (1985-heute) 3.1 Zwischen Arbeitsmigration und kultureller Vielfalt (1985-2000) 3.2 Die literaturwissenschaftliche Rezeption jenseits der Betroffenheit: Das interkulturelle Paradigma 3.3 Emblematische Figuren im Kontext der Globalisierung: Terézia Mora und Uljana Wolf (2000-2017) 3.4 Die literaturwissenschaftliche Rezeption vom "Dazwischen" zum "Durchdringen": das transkulturelle Paradigma 3.5 Mehrsprachiges Experimentieren in der Chamisso-Literatur: Eine Bilanz IV Die Inszenierung der Chamisso-Autor:innen und die Ambivalenzen des Projekts 4.1 Das Herkunftskriterium oder: Was bedeutet Ausländer? 4.2 Das Sprachigkeitskriterium oder: Was bedeutet Fremdsprache? 4.3 Das Ende des Projekts und seine heutige Fortführung 4.4 Variationen von "Germanness" V. Poetik zweier Preisträgerinnen jenseits Einsprachigkeit 5.1 Terézia Mora und ihr "Minderheitendeutsch" 5.2 "Alles ist hier Grenze": Seltsame Materie (1999) 5.3 "Gutes, altes Babylon": Alle Tage (2004) 5.4 Die Übersetzbarkeit von kochanie ich habe brot gekauft (2005) 5.5 Die (Un)übersetzbarkeit von falsche freunde (2009) 5.6 Jenseits der Muttersprache: meine schönste lengevitch (2016) Schlusswort Abbildungen