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Reise nach Kalino

Roman

Erschienen am 17.02.2014, 2. Auflage
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783492302227
Sprache: Deutsch
Umfang: 256
Format (T/L/B): 2.0 x 18.0 x 12.0 cm

Beschreibung

Autorenportrait

Rezension

»Negative Utopien scheinen in Österreich derzeit Konjunktur zu haben: Neben Knapps ›Kalino‹ wären etwa Sautners ›Fremdes Land‹ und Lukas Meschiks ›Luzidin‹ zu nennen. Sie alle nehmen Anleihen bei klassischen Dystopien wie Huxleys ›Schöner neue Welt‹, Orwells ›1984‹ oder Jewgeni Samjatins ›Wir‹. Eines aber unterscheidet Radek Knapp von seinen Kollegen: sein Hang, mit pikaresk-anarchistischem Witz gegen die Tragödie der Moderne anzuschreiben.«

»Sherlock Holmes wäre begeistert!«

»Angenehm prickelnd - gruselig und humorvoll zugleich -, so dass man das Buch nicht zur Seite legen mag.«

»Viel Spannung, sympathische Figuren, amüsante Dialoge und eine Welt, in der man zwar nicht leben möchte, die aber bestimmt eine Reise wert ist.«

»Spannend düster wie von Kafka und Orwell.«

»Fulminant, wie Knapp die Elemente des klassischen Groschenheft-Krimis mit Science-Fiction-Literatur zu einem anspruchsvollen Thriller vereint. Kalino wird zum beklemmenden Zukunftsszenario einer Welt, in der Gleichschaltung und Zwangsbeglückung zu den obersten Geboten zählen. "Reise nach Kalino" erhebt den Anspruch auf die Nachfolge der großen Literatur des 20. Jahrhunderts.«

»Flott, witzig, pointensicher.«

»"Reise nach Kalino" verbindet die besten Eigenschaften der Genres Krimi, Science Fiction und Satire.«

»Knapp schlägt diesmal recht scharfe gesellschaftskritische Töne an, auch wenn er die Handlung in Form eines Detektivromans kleidet, in eine futuristische Szenerie versetzt und mit der ihm eigenen, satirischen Note versieht.«

»Radek Knapps 'Reise nach Kalino' ist ein munterer Genremix. [...] Was im gutsitzenden Gewand des Detektivromans daherkommt, entpuppt sich als sehr unterhaltsame Satire.«

»Fulminant.«

»Mit viel Witz, Charme und Fantasie hat Radek Knapp einen köstlich altmodischen und herrlich fiktionalen Detektivroman geschrieben, wie man ihn lange nicht gelesen hat. Seine schlichte pointierte Sprache ist so wohltuend wie die glückliche Auflösung, die der gebürtige Pole seinen Lesern gönnt. Mehr davon!«

»(...) eine skurril-groteske Ermittlung in einer anderen Welt, die sehr viel mehr mit unserer aktuellen Gesellschaft zu tun hat, als uns lieb sein kann.«

»(...) vergnüglich im Ton, aber hart in der Kritik an Missständen unserer Gesellschaft.»

»Sprühend-brillante Dialoge voll sarkastischem Witz. (...) Auf derart unterhaltsame Weise vermittelt, wird Gesellschaftskritik zum Vergnügen.«

»Mit dem komischen Detektivroman 'Reise nach Kalino meldet sich Radek Knapp eindrucksvoll zurück«

»Aber Radek Knapps Metier ist die listige Doppelbödigkeit, die diesen magischen Roman auszeichnet. Wer Stanislaw Lem schätzt, wird dieses soghafte Werk lieben.«

»(...) kein üblicher Krimi, keine übliche Science-Fiction-Story, eigentümlich altmodisch und magisch, dazu mit einem feinen, tief sitzenden Humor ausgekleidet.«

»Radek Knapps 'Reise nach Kalino' ist eine Detektivgeschichte und ein ethnografischer Science-Fiction-Roman«

»(...) eine augenzwinkernde Lektion in Sachen ewiger Jugend. (...) zugleich altmodisch, hochmodern, magisch, verrückt und realitätsnah - und sowas kann nur Radek Knapp!«

»Eine kriminalistische Science Fiction Satire auf unsere Gesellschaft mit ihrem ewigen Anspruch an Glück und ewige Jugend, geschrieben von einem Autor, der fabulieren kann und die Groteske, das Komische und Lächerliche liebt.«

»MIt Witz, Ironie und Retro-Charme taucht Radek Knapp stilistisch ab in die 1950er Jahre.«

»Surreal und unschlagbar witzig (…)«

»Gescheit, gewitzt, grandios: Radek Knapp fesselt in der "Reise nach Kalino" mit furioser Fantasie. Ein Kriminalroman der Weltklasse.«

»Ein Reisebericht, eine Abenteuergeschichte, ein Detektivroman. Aber nicht nur. Sehr zu empfehlen.«

»Hier mischen sich aufs Schönste moderne Gesellschaftskritik, Zukunftsvision und guter alter Detektivroman.«

Leseprobe

KAPITEL 1   Julius Werkazy erhält einen Anruf und sorgt sich um seine Araukarie   Seit Julius Werkazy zurückdenken konnte, teilte er Probleme in zwei Kategorien ein: in solche, denen er ausweichen konnte, wie unbezahlte Rechnungen, und in solche, die er wohl nie loswerden würde, wie seinen eigenen Namen. Jedes Mal, wenn er ihn auf der Tür seines Büros sah, glaubte er, eine bösartige Macht hätte ihn mit einem zweifelhaften Pseudonym bedacht, das er nicht nur auf der Tür, sondern eines Tages auch auf seinem Grabstein würde ertragen müssen. Um dem zu entgehen, goss er sich, nachdem er ins Büro gekommen war, ein paar Tropfen seines kostbaren Otards in den Tee und betrachtete ausgiebig das Gemälde über seinem Schreibtisch. Es zeigte einen wohlhabenden Mann, der eine gelbe Katze im Arm hielt. Und obwohl die Katze ziemlich schwer aussah, schwebte der Mann einige Zentimeter über der Erde und strahlte eine Ruhe aus, die Werkazy nicht einmal überkam, wenn er nachts todmüde ins Bett fiel. So stellte er sich nicht nur einen perfekten Detektiv vor, sondern auch einen Mann mit einem Namen, der sich nicht wie ein Pseudonym anhörte. An jenem Morgen, als er gerade dazu übergehen wollte, alle Punkte auf dem Fell der Katze zu zählen, läutete ganz unerwartet das Telefon. Werkazy stellte vorsichtig den Tee ab und betrachtete misstrauisch den läutenden Apparat. Wenn eine Agentur so wenig abwarf wie die seine, wurde das Abheben des Hörers zu einer Kunst. Es wäre nicht klug, sich gleich auf den Apparat zu stürzen und einem Klienten zu verraten, wie es in Wirklichkeit um die 'Agentur Werkazy' stand, andererseits durfte man nicht zu lange warten, damit der Anrufer nicht wieder auflegte. Werkazy beherrschte diese Kunst, und so buchstabierte er das Wort 'Araukarie' rückwärts. Das dauerte knapp zehn Sekunden, seiner Erfahrung nach die ideale Wartezeit. Diesmal aber kam es ihm vor, als sei der Anrufer übermäßig hartnäckig, deshalb legte er noch zwei Sekunden drauf. Dann erst nahm er den Hörer ab und meldete sich wie immer, indem er den Namen seiner Agentur nannte. 'Spreche ich mit dem Chef der Agentur Werkazy oder einem der Mitarbeiter?', fragte eine kräftige Männerstimme am anderen Ende der Leitung. 'Sie sprechen mit dem Inhaber persönlich', bestätigte Werkazy und vermied es dabei, noch einmal seinen Namen zu nennen. Die Stimme des Mannes klang nicht wie der übliche Anrufer. Er klang wie jemand, der nicht selber anruft, sondern das seiner Sekretärin oder einem Mitarbeiter überlässt. Aber offenbar war etwas passiert, das den Mann zwang, persönlich zum Hörer zu greifen. 'Erlauben Sie, dass ich mich vorstelle', sagte er. 'Mein Name ist Osmos, und ich rufe aus einem Ort an, den man als Kalino kennt.' Werkazy las selten Zeitung, aber es war unmöglich, den Namen Kalino oder den von Kalinos Gründer F. Osmos nicht zu kennen. Es war ungefähr so, als bekäme man einen Anruf aus dem Vatikan, bei dem sich der Papst persönlich am Apparat meldete. Nur war Werkazy weder besonders religiös, noch wusste er mehr über Kalino, als dass es sich um eine Art Stadt handelte, die seit Jahrzehnten so gründlich von der Welt abgeschottet war, dass man praktisch nichts von ihr wusste. Er fixierte seine Teetasse und sagte mehr zu ihr als zu Osmos: 'Ich bin ganz Ohr. Womit kann ich Ihnen helfen ? ' 'Nun, helfen ist inzwischen vielleicht das falsche Wort', sagte Osmos. 'Es geht um einen Vorfall, der sich bereits ereignet hat und nicht rückgängig machen lässt. Jetzt gilt es einzig und allein den Schaden zu begrenzen, damit nicht noch mehr Unheil geschieht.' Warum werden die Reichen und Mächtigen immer so herablassend, wenn etwas außer Kontrolle gerät?, dachte Werkazy und sagte: 'Könnten Sie mir andeuten, um welche Art von Schaden es hier geht?' 'Ich fürchte, das würde zu lange dauern. Sie müssen wissen, dass dieser Anruf keine Selbstverständlichkeit ist. Um die Verbindung herzustellen, mussten alle kalinianischen Sicherheitssysteme abgeschaltet werden. Das gesamte