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An den Ufern des Amur

Die vergessene Welt zwischen China und Russland

Erschienen am 13.08.2021
26,00 €
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783406768521
Sprache: Deutsch
Umfang: 375
Format (T/L/B): 21.0 x 13.0 cm

Beschreibung

Am Amur stoßen auf einer Länge von zweitausend Kilometern China und Russland aufeinander. Sören Urbansky ist vom Baikalsee bis zum Japanischen Meer durch die abgelegene Grenzregion gereist. In seiner fesselnden Reportage vom «Schwarzen Drachen», wie die Chinesen den riesigen Grenzfluss zu Russland nennen, erzählt er mit untrüglichem Gespür für sprechende Details von den großen tektonischen Verschiebungen der beiden Imperien. Wo der Norden Chinas sibirisch wird und der Südosten Russlands zunehmend chinesisch, stehen die beiden autoritären Imperien Rücken an Rücken zueinander. Bis zum Zweiten Weltkrieg rangen hier die Sowjetunion und Japan um die Vorherrschaft. Auf der Suche nach Spuren der Geschichte ist Sören Urbansky auf eine erstaunliche chinesisch-russische Gegenwart gestoßen. In seinem wunderbar anschaulich erzählten Buch berichtet er von prosperierenden chinesischen Metropolen auf der einen Seite und erstarrten russischen Orten auf der anderen Seite des Flusses – vor wenigen Jahrzehnten war das Gefälle noch umgekehrt. Er besucht Städte wie Harbin im Nordosten Chinas, einst «Moskau des Ostens», und Wladiwostok, das erträumte russische San Francisco, und ist zu Gast bei einfachen Menschen, die fließend Chinesisch und Russisch sprechen und ihre Soljanka mit Stäbchen schlürfen. Sein einfühlsamer Bericht kommt den Profiteuren und Verlierern der Grenze ganz nahe und erlaubt gerade dadurch ungewöhnliche Einblicke in den Zustand der beiden Großmächte und ihr spannungsvolles Verhältnis.

Autorenportrait

Sören Urbansky, Dr. phil., leitet das Pacific Regional Office des Deutschen Historischen Instituts Washington. Er studierte, forschte und lehrte in Frankfurt a.d. Oder, Harbin (China), Kasan (Russland), Berkeley, Peking, Freiburg, München und Cambridge.

Rezension

"Gerade in Zeiten eingeschränkter Mobilität ist es ein Gewinn, diesen Blick in die Ferne mit dem Autor zu teilen und vielleicht einige überkommene Deutungen zu korrigieren.“ "Urbanskys Buch mit seinen vielschichtigen Einblicken in eine sehr fremde und weit entfernte Welt macht sofort Lust, Derartiges sobald wie möglich auch wieder selbst zu erleben.“ "Urbansky gelingt es, die großen historischen und politischen Linien mit den Lebenswelten der Menschen zu verbinden." "Zwischen Backpacker-Abenteuer und historischer Unterrichtsstunde, anekdotischem und panoramatischem Zugriff, Menschenporträts, Stadtansichten und Landschaftsbeschreibungen, gelingt es Urbansky, in der Vergangenheit der Glücksritter, Schmuggler und Spione die Gegenwart aufzuspüren – und in der Gegenwart die Vergangenheit.“ "Urbansky gelingt es, diese Region fast so groß wie Europa plastisch darzustellen und mehr Interesse an ihr zu wecken." "Eine Reise an einen lange vergessenen Schauplatz der Weltgeschichte - genau beobachtet, historisch kenntnisreich, elegant geschrieben." "Wer Sören Urbanskys Reportagen aus dem chinesisch-russischen Grenzgebiet an den Ufern des Amur liest, kann sich dem Abenteuer nicht entziehen.“ "Ein Stück erlebte Seidenstraße!" "Die Reise eines jungen Historikers durch die wechselvolle Geschichte einer Grenzregion (…) so lebendig erzählt, dass einem Manzhouli, Harbin oder Wladiwostok direkt vor Augen stehen.“ "Schließt mit diesem großartigen Buch eine Wissenslücke.“ "Sören Urbansky ist in der Region, über die er schreibt, zuhause. Das ist bei der Lektüre spürbar und das macht sein Buch so besonders lesenswert. Herausragend ist auch die Vielfalt an Stimmen, die in dieser Reportage zu Wort kommen.“ "Kann man das Heilige Land beschreiben, ohne buchstäblich bei Adam und Eva zu beginnen und jahrtausendealte Ansprüche auf Jerusalem und andere biblische Orte auf einem dünnen Streifen am Mittelmeer auszuklammern? Man kann. Noam Zadoff (…) hat ein Kompendium verfasst, das die Unbegreiflichkeit des komplexen Staatsgebildes verdichtet.“ "Sprachlich eleganter und kurzweiliger kann die Geschichte einer der brisantesten Grenzen der Welt, an der sich zwei Rivalen Rücken an Rücken gegenüberstehen, nicht sein.“

Inhalt

Einleitung - 52. Breitengrad 1. Promenade durch das Paris Sibiriens 2. Die durstigen Chinesen vom Baikalsee 3. Lenin und Lamas in Burjatien 4. Weltpolitik am mongolischen Snookertisch 5. Das Notstromaggregat am Chalch 6. Ein Kosakendorf in China 7. Der Prostituiertenfriedhof am Amur 8. Entlang der rauen Seidenstraße 9. Der Bibliothekar hinter Schwertfarn 10. Ein Einkaufsparadies an der Steppengrenze 11. Die mandschurische Bonanza 12. Im russischen Atlantis 13. Die langen Schatten von Mandschukuo 14. Xis Zeitungsleser, Kims Blumenmädchen 15. Der afrikanische Enkel der Wehrbauern 16. Russische Gedächtnisschwächen 17. Ein Hektar Sumpfl and geschenkt 18. Kein russisches San Francisco Anhang Dank Zeittafel Literaturhinweise Geographisches Register